Thierse begeisterte in Rahlstedt – 50 Jahre Mauerbau

Thierse begeisterte in Rahlstedt – 50 Jahre Mauerbau

© Thomas Raupach

Volles Haus mit über 120 Gästen hatte ich gestern am 18. Oktober bei meiner Veranstaltung mit Wolfgang Thierse in Rahlstedt. „Die Mauer – Grenze durch Deutschland“, unter diesem Motto diskutierten Thierse und ich anlässlich des 50. Jahrestages des Mauerbaus. Meine Gäste konnten vor und nach der Diskussionsveranstaltung die interessante Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur direkt in den Rahlstedt Arcaden ansehen. Diese Ausstellung empfehle ich Ihnen ausdrücklich, sie ist während der regulären Öffnungszeiten der Arcaden zugänglich. Hier können Sie schon einmal online die 20 Ausstellungstafeln einsehen.

© Thomas Raupach. Wolfgang Thierse im Gespräch mit Hamburgs ehemaligem Bürgermeister Peter Schulz.

Bei der Veranstaltung referierte Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, über seine bewegte Vergangenheit in der DDR, insbesondere in der Wendezeit 1989/1990, als er beim Neuen Forum und in der wiedergegründeten SPD in der DDR mitarbeitete. Warum traten die ostdeutschen Länder nach Artikel 23 des Grundgesetzes der BRD bei und nicht über Artikel 146 GG, der eine neue gesamtdeutsche Verfassung vorgesehen hätte? Warum wurde schlussendlich der 3. Oktober als Feiertag der deutschen Einheit festgelegt, und nicht der Tag des Mauerfalls? Diese Fragen beantwortete Thierse ausführlich mit Rückgriff auf seine eigene Vita.

Zum persönlichen Charakter der Veranstaltung in Rahlstadt trugen am gestrigen Abend auch die Hamburgerinnen und Hamburger bei.

© Thomas Raupach

Sie erzählten von ihrer teils sehr bewegenden und beklemmenden Familiengeschichte zu Zeiten der deutschen Teilung. Vergessen wir nicht: Die Grenze zur DDR war nur 55 Kilometer östlich von Hamburg entfernt, ca. 40 Minuten fährt man von Rahlstedt über die Autobahn 24 zur alten Grenzübergangsstelle in Gudow, an die sich viele Hamburger mit Sicherheit noch erinnern werden.

Es war eine wunderbare Veranstaltung in Rahlstedt, die ich in ähnlichem Rahmen sicherlich wiederholen werde. Besonders habe ich mich gefreut, dass auch Peter Schulz (Hamburgs Bürgermeister von 1971-74) in Rahlstedt dabei gewesen ist. Fortsetzung wird folgen!