Quote für Frauen in Aufsichtsräten – Ministerin Schröder bewegt sich nur scheinbar
Norwegen hat eine gesetzlich festgelegte Quote von 40 Prozent. Die Niederlande und Belgien wollen eine 30 Prozent-Quote einführen. Die Telekom hat erkannt, dass Frauenförderung allein die gläserne Decke nicht durchbrechen kann und hält Quoten für das beste Instrument etwas zu verändern. Sie will die 30 Prozentmarke bis 2015 erreichen.
Und bei uns, was tut die Bundesregierung? Hasenfüßig kommt das Modell von Frauenministerin Kristina Schröder und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger daher, die bis 2015 einen Frauenanteil von durchschnittlich 20 Prozent anstreben. Dabei setzen sie allein auf Selbstverpflichtung und Freiwilligkeit der Wirtschaft.
Es weiß doch mittlerweile jede(r), dass es seit neun Jahren freiwillige Vereinbarungen gibt. Freiwillig hat sich in Deutschland jedoch nichts bewegt bei der Frauenquote. Deutschland verharrt bei einem Frauenanteil von 12 Prozent in Aufsichtsräten. Das ist ein Hohn angesichts der Tatsache, dass 60 Prozent der Absolventinnen und Absolventen von wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an deutschen Hochschulen Frauen sind. Die Zeit ist reif, den Druck auf die Wirtschaft zu erhöhen und eine vorgeschriebene Quote einzuführen!
Norwegen hat es uns vorgemacht. Mit einem Frauenanteil von 42 Prozent ist die Quote sogar übererfüllt und liegt im EU-Vergleich am höchsten. Frau Ministerin, handeln Sie! Seien Sie mutig und schreiben Sie in Ihrem Gesetz eine Quote von 40 Prozent vor. Freiwilligkeit hatten wir lange genug. Sie hat nichts bewirkt. Ein Gesetz mit festen Vorgaben muss her.