Politikfrühstück „Olympia in Hamburg – Chancen und Risiken?“
Bei unseren Überlegungen, welches Thema wir meinen Wählerinnen und Wählern in meinem Hamburger Wahlkreis Wandsbek bei unserem mittlerweile traditionellen Politikfrühstück mit prominenten Gastreferenten anbieten könnten, kamen wir schnell auf den Sport. Denn da tut sich gerade etwas in meiner Stadt – auch in meinem Themenfeld. Während ich den Mädchensport stark unterstütze, wie beispielsweise das Projekt „Kicking girls“, das vor allem Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund stärker für die Vereine gewinnen möchte, nehmen die Pläne einer möglichen Olympiabewerbung Hamburgs für die Sommerspiele 2024 oder 2028 konkrete Formen an.
Anlass für mich, Hamburgs Sportsenator Michael Neumann (SPD) als Referenten einzuladen und die zahlreich erschienenen Wandsbekerinnen und Wandsbeker aus erster Hand zu informieren. Nachdem die knapp 70 Gäste sich mit Kaffee und Brötchen (davon hatten wir reichlich) versorgt hatten, berichtete Michael Neumann zunächst darüber, was Sport für die Stadt ist, und dass dieser zunächst nichts mit Olympia zu tun hat. „Sport ist ein hoher Wert in Deutschland und ist kein Staatssport, sondern autonom“, sagte der Senator. Jeder könne sich mit anderen zusammentun und einen Verein gründen. Danach kämen sie jedoch zum Staat, um Gelder zu bekommen. Mit dem Sportfördervertrag, den der Senat mit den Sportverbänden unterzeichnet, lege er fest, wie viele Fördergelder der Sport bekommt. Neumann: „Mit diesem Vertrag sichern die Partner die Förderung der Sportvereine und -verbände sowie der Sportinfrastruktur in Hamburg.“ Dieser Vertrag orientiere sich wiederum an der Dekadenstrategie Sport, mit dem der Senat erstmals ein gemeinsames und übergreifendes Konzept von Vertretern des Spitzensports, des Breitensports und des privatwirtschaftlichen Sports vorgelegt habe.
Die Olympischen Spiele sieht der Sportsenator als städtische Infrastrukturpolitik, die Hamburgs Infrastruktur 50 bis 100 Jahre voranbringen würde: „Denn 70 Prozent der Gesamtkosten zahlt der DOSB in die Infrastruktur wie für den Nahverkehr, die Straßen und den Wohnungsbau. Also alles, was wir eh schon vorhaben zu tun.“
Der Sportsenator betonte ausdrücklich, dass ein Land wie Deutschland für sich den Anspruch haben muss, Olympische Spiele durchzuführen, und dass die Bewerbung für eine Stadt wie Hamburg, die, wenn sie unter den Metropolen dieser Welt mitspielen will, eine großartige Chance ist. „Olympia ist ein riesen Sportthema, aber auch ein riesen strukturpolitisches Thema“, sagte Michael Neumann.
Meine Gäste, unter denen unter anderen auch Vertreter des Hamburger Leichtathletikverbandes und des Hamburger Fußballverbandes anwesend waren, befragten und diskutierten im Anschluss an diesen Vortrag mit dem Sportsenator über Hamburgs Bewerbung für Olympia. Dabei kamen aber auch andere sportpolitische Themen wie die Sportanlagenlärmschutzverordnung – eine Bundesratsinitiative Hamburgs -, aber auch die Finanzierung und Förderung von Sportinfrastruktur zur Sprache.
Das Format des Politikfrühstücks wird in meinem Wahlkreis sehr gut angenommen, so dass ich in diesem Jahr gewiss weitere Frühstücke zu unterschiedlichen Themenfeldern anbieten werde.