Migrationsbarometer des SVR bestätigt SPD
Heute hat der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) sein Migrationsbarometer 2011 vorgestellt. Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung sind ermutigend: Die 2.450 befragten Personen mit und ohne Migrationshintergrund bewerten Migration in unser Land „mehrheitlich pragmatisch-nüchtern, weitab von Apokalyptik (,Das Boot ist voll‘) oder Migrationsromantik (‚Unbegrenztes Niederlassungsrecht für alle‘)“, so der SVR.
Ich bin sehr erfreut, dass die Studie des SVR, in dem 8 namhafte Stiftungen zusammenarbeiten, zentrale Forderungen und Einschätzungen der SPD stützt: Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass „eindeutig zu viel“ oder „eher zu viel“ Menschen abwandern. Vollkommen richtig, der Wanderungssaldo nach Deutschland ist seit 2 Jahren negativ. So betrug der Saldo im Jahr 2009 z.B. minus 13.000. Darüber habe ich oft berichtet. Insbesondere die Hochqualifizierten kehren unserem Land den Rücken – egal, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht.
Das Migrationsbarometer kommt zu dem Ergebnis, dass eine stärkere Zuwanderung von Hochqualifizierten nötig sei (Zustimmung 60%), während im Bereich der niedrig qualifizierten Zuwanderer kein zusätzlicher Migrationsbedarf bestehe.
Vor dem aktuellen Hintergrund der Flüchtlingsbewegungen von Nordafrika nach Italien ist sehr interessant zu lesen, dass das Migrationsbarometer folgendes Meinungsbild eingefangen hat: Über die Hälfte der Befragten ohne Migrationshintergrund stehen einer verstärkten Aufnahme von Flüchtlingen positiv gegenüber. „Schleusen zu, Schotten dicht“ – diese Rhetorik, gegenwärtig aus Kreisen der Union zu hören, findet also keine Mehrheit unter den Befragten und sollte eingestellt werden.
Das Migrationsbarometer wird hoffentlich dazu beitragen, die Debatte über Zuwanderung und Integration zu versachlichen. Hier können Sie das Migrationsbarometer 2011 einsehen!