Meine Veranstaltung „Kompetent im Internet – Schule und MedienScouts können helfen!“
Mailen, chatten, posten: Für Schülerinnen und Schüler ist das Internet mittlerweile Alltag. Sie veröffentlichen, was sie gerade umtreibt, sie suchen Informationen oder verbringen online einfach gerne ihre Zeit. Der Umgang mit digitalen Medien ist heute eine Selbstverständlichkeit. Doch mit den Gefahren, die im Internet „lauern“, gehen junge Mediennutzerinnen und -nutzer teilweise naiv um.
Über die Chancen und Gefahren der digitalen Welt, über die Möglichkeiten der Schulen, Kinder fit für den Umgang im Internet zu machen und über sinnvolle Projekte diskutierte ich mit Ingo Kriebisch (Referatsleiter Medienpädagogik im Landesinstitut für Lehrerbildung), Dietmar Kück (Leiter Informatik und Neue Medien an der Stadtteilschule Oldenfelde) und Nils Krause (Ausbilder der Medienscouts im Auftrag der Tide GmbH) in der großen Aula der Stadtteilschule Oldenfelde in meinem Wahlkreis Hamburg-Wandsbek.
Ingo Kriebisch berichtete, dass in Hamburg jede Schule aufgefordert wurde, Medienentwicklungspläne zu schreiben. 300 Schulen hätten von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Vorstellungen von Medienkompetenzförderung in der Schule einzubringen. Aus diesen Ideen und den Beiträgen der wichtigsten Akteuren aus dem Bereich der Medienbildung und der Behörden wurde in den vergangenen zwei Jahren das Rahmenkonzept „Medienkompetenzförderung“ entwickelt, welches demnächst verabschiedet werden soll. Vorgesehen sei auch, in den Schulen einen „Medienpass“ einzuführen, der verpflichtende Bausteine wie Smartphone-Kontrolle, soziale Netzwerke und Datenschutz oder auch das Thema Cybermobbing beinhaltet. Medienkompetenzförderung sieht Kriebisch als Querschnittsaufgabe. „Das Fach Medien läuft quer durch die Fächer und Jahrgänge“, sagt er.
Seit 2011 gibt es in Hamburg zudem ein Pilotprojekt, in dem Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen als Medienscouts ausgebildet werden. Sie sollen an ihren Schulen Jugendliche der 5. und 6. Klassen beratend zur Seite stehen und in Workshops präventiv über die Gefahren im Netz informieren. „Bei Problemen vertrauen sich Jugendliche oft nicht ihren Eltern an, weil sie befürchten, dass diese sie nicht verstehen. Hier helfen Medienscouts“, erklärte uns Nils Krause. An 13 Hamburger Schulen seien bereits 61 Scouts ausgebildet worden.
Mein Eindruck auch nach dieser Veranstaltung ist, dass viele Eltern den Gefahren und Möglichkeiten der neuen Medien tatsächlich ratlos gegenüberstehen. Dies bestätigten mir die anwesenden Eltern. In der Diskussion wiesen sie wiederholt darauf hin, dass auch sie gerne eine Art Medienscout-Ausbildung hätten. Nils Krause konnte hier die ElternMedienLotsen nennen, die auf Elternabenden beraten und Erwachsene im virtuellen Dschungel orientieren.
Ich kann die Sorgen und Ängste der Eltern sehr gut verstehen. Dass Kinder in einigen Bereichen ihren Eltern etwas im Voraus sind, das gab es immer. Was ihnen aber Sorge macht, ist eher die rasante Geschwindigkeit und die oftmals unbegleitete Nutzung der digitalen Medien – insbesondere dann, wenn die Eltern nicht Schritt halten können. Deswegen ist es mir und der SPD-Bundestagsfraktion sehr wichtig, den Kindern (und Eltern!) fundierte Medienkompetenzvermittlung zu ermöglichen, ungeachtet ihrer sozialen Herkunft.