Mehrgenerationenhäuser brauchen finanzielle Sicherheit
Mehrgenerationenhäuser – das sind tolle Projekte, die in der Praxis zeigen, wie das Zusammenleben der Generationen in unserer Gesellschaft (auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels!) funktionieren kann. Umso bitterer, dass die Finanzierung vieler Häuser durch die Finanzpolitik der Bundesregierung gefährdet ist. Auf der während dieser Woche stattgefundenen 87. Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Bundesländer ging es darum auch um die Weiterfinanzierung der Projekte.
Wir in der SPD-Bundestagsfraktion begrüßen sehr die Forderung der Bundesländer, Übergangsregelungen für finanzschwache Mehrgenerationenhäuser zu schaffen. Die Länder fordern die Bundesregierung auf, zumindest für Mehrgenerationenhäuser, die noch keine Anschlussförderung erhalten, die finanzielle Unterstützung zu verlängern. Es ist wirklich wichtig, dass keine Modelle von Mehrgenerationenhäusern in den finanziellen Ruin gehen. Selbst die CDU-geführten Bundesländer sind unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung.
Was ist das Problem? Das Geld fehlt: 2011 läuft planmäßig der jährliche Bundeszuschuss für die Projekte aus, doch die Bundesfamilienministerin hat bislang kein Konzept für den Zeitraum danach vorgelegt. Seit Monaten fordern wir Ministerin Schröder auf, endlich ein Konzept vorzulegen, doch sie ignoriert einfach den Sachverhalt und die schwierige Situation vieler Mehrgenerationenhäuser. Dabei ist klar: Für viele Mehrgenerationenhäuser bedeutet das finanzielle Vakuum einen Kampf ums Überleben. Wegfallende Infrastrukturangebote für Familien und Senioren sind das falsche Signal. Wir fordern, dass die Ministerin gemeinsam mit den Ländern und den Kommunen sowie den Trägern zügig ein Anschluss-Konzept erarbeitet.
Die Vorbildfunktion, die Mehrgenerationenhäuser für das Miteinander und Füreinander der Generationen übernehmen, ist angesichts der demographischen Veränderungen in unserem Land unbedingt aufrechtzuerhalten.