Jugendliche brauchen kein unsoziales Kürzungspaket – neue Shellstudie

Jugendliche brauchen kein unsoziales Kürzungspaket – neue Shellstudie

Die 16. Shell-Jugendstudie wurde diese Woche vorgestellt – zeitgleich zu den Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestages. Die Studie ergab, dass junge Menschen trotz Finanz- und Wirtschaftskrise zuversichtlich in die Zukunft sehen und im Vergleich zur letzten Studie optimistischer sind. Soweit, so gut.

Die Jugendstudie zeigt aber auch, dass junge Menschen umso weniger optimistisch sind, je größer ihre Benachteiligungen sind. Die Bundesregierung muss daher Anstrengungen unternehmen, diejenigen Jugendlichen, die “abgehängt” sind, wieder mitzunehmen.

Allerdings zeigen die aktuellen Haushaltsberatungen, dass die Bundesregierung das genaue Gegenteil plant. Das ist fatal! Die geplanten Kürzungen bei der Jugendpolitik und der Arbeitsmarktförderung werden benachteiligte Jugendliche weiter ins Abseits drängen. Jugendliche brauchen Perspektiven und kein unsoziales Kürzungspaket. Es muss dringend eine Jugend-, Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik her, die die Chancen junger Menschen fördert und ihre Rechte sichert.

Die SPD hat dazu ihre Vorschläge gemacht:

  • Wir fordern eine Bildungsoffensive, die ihren Namen verdient hat. Ein wichtiges Ziel ist und bleibt die deutliche Reduzierung der Schulabbrecherquote – gerade auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Daher muss die Bundesregierung den Ausbau der frühkindlichen Bildung und der Ganztagsschulen vorantreiben.
  • Der Übergang von der Schule zur Ausbildung muss besser gelingen. Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive insbesondere für benachteiligte Jugendliche. Beispielsweise müssen auslaufende Maßnahmen der beruflichen Bildung – wie der Ausbildungsbonus und die Berufseinstiegsbegleitung – entfristet werden. Für junge Menschen brauchen wir eine Berufsausbildungsgarantie.
  • Die SPD will die Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche stärken. Viele Vereine und Initiativen, die Jugendprojekte in den unterschiedlichsten Bereichen anbieten, sollen ab dem nächsten Jahr nicht mehr gefördert werden. Das ist ein Skandal, den wir in den anstehenden Haushaltsverhandlungen verhindern wollen.
  • Außerdem wollen wir die beliebten Jugendfreiwilligendienste massiv ausbauen, so dass jeder Jugendliche, der sich ein Jahr gesellschaftlich engagieren möchte, auch einen vom Bund geförderten Platz erhält. Die Shell-Studie belegt das große Interesse an einem freiwilligen Engagement.

Wir fordern die schwarz-gelbe Koalition auf, endlich eine vernünftige Jugendpolitik zu machen, und die unsozialen Sparpläne im Bereich der Jugendlichen nicht im Bundeshaushalt umzusetzen. Wer erinnert sich noch an das Mantra der FDP, dass der einzige hochwertigen Rohstoff, den Deutschland besitze, in den Köpfen unserer Kinder und Jugendlichen stecke??? Handeln!