IQ-Tests für Zuwanderer ist komplett daneben
Dumm, dümmer und schlecht für Deutschland: Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass bei der CDU alte und offenbar unterdrückte Reflexe aufbrechen. Nur so ist die Forderung des innenpolitischen Sprechers der Berliner CDU, Peter Trapp, nach IQ-Tests für Zuwanderer zu verstehen.
Als Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion muss ich dazu Stellung beziehen! Fremdenfeindlich, kontraproduktiv und Stimmungsmache auf unterstem Niveau – das ist mein Fazit zur Forderung von Trapp. Ich bin fassungslos, mit welcher Dreistigkeit Trapp Zuwanderer pauschal abwertet und nicht wahrnehmen will, dass sehr gut ausgebildete Menschen mit Zuwanderungsgeschichte unser Land nur zu gern wieder verlassen – auch dank solcher Äußerungen wie denen des Herrn Trapp. Seine Äußerungen zeichnen sich dagegen selbst durch größte Dummheit aus und führen wohl eher dazu, dass intelligente Zuwanderer, die unser Land dringend braucht, gar nicht erst nach Deutschland kommen.
Die SPD-Bundestagsfraktion plädiert für die Einführung eines Punktesystems für die Anwerbung von Hochqualifizierten und eine Engpasszuwanderung für andere Fachkräfte. Auch für gering Qualifizierte wird weiterhin ein Bedarf bestehen.
Denn: Deutschland ist kein Zuwanderungsland mehr, sondern ein Abwanderungsland. Im Jahr 2009 betrug der negative Wanderungssaldo laut Statistischem Bundesamt 13.000 Personen: 721.000 Zuwanderer gegenüber 734.000 Abwanderer. Weltoffen, tolerant und integrationswillig – diesem Leitbild muss Zuwanderungspolitik in unserem Land folgen.
Migration ist ein Prozess, der nur mit allen Kräften der Gesellschaft gemeinsam gelingt. Wir sollten daran arbeiten, ein attraktives Land für gut qualifizierte Zuwanderer zu sein.