Integration durch Sport – Diskussionsrunde beim AMTV Hamburg

Integration durch Sport – Diskussionsrunde beim AMTV Hamburg

Im Vordergrund: Peter Slama, 1. Vorsitzender des AMTV Hamburg; im Hintergrund: Dagmar Freitag und Michael Neumann

Am 22. August lud ich zu meiner Diskussionsveranstaltung „Integration durch Sport“ in das AMTV-Aktivzentrum in Rahlstedt ein. Meiner Einladung gefolgt waren vielen Vertreterinnen und Vertreter von Sportvereinen sowie zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam mit ihnen, meiner Fraktionskollegin, der Vorsitzenden des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag, dem Sportsenator Michael Neumann sowie Peter Slama, 1. Vorsitzender des AMTV Hamburg, ging ich der Frage nach, ob und wie der Sport Impulse für eine soziale und kulturelle Integration geben kann.

Dagmar Freitag wies auf das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ hin, das Integrationsprojekte auf der Länder-, Verbands- und Vereinsebene koordiniert, fördert und weiterentwickelt. Zu den Zielen des Projektes gehört es, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte regelmäßigen Sport zu ermöglichen und sie für ehrenamtliches Engagement im Verein zu gewinnen. Zudem übernehmen die rund 2.000 Übungs- und Kursleiter/innen, darunter knapp ein Viertel mit Zuwanderungsgeschichte, soziale Verantwortung für die Integration vor Ort. Für die Förderperiode 2011 bis 2013 bildet die stärkere Ansprache von Mädchen und Frauen mit Zuwanderungsgeschichte einen Schwerpunkt des Programms.

Sportsenator Michael Neumann betonte, dass die Integrationsarbeit im und durch den Sport für Hamburg wichtig ist und deshalb auch angemessen gefördert wird. Er hob den Heimatbegriff hervor, der durch die Arbeit der Sportvereine ganz konkret erfahrbar werde. Da sich die Menschen über den Verein auch mit dem Stadtteil identifizieren, könnte so ein Beitrag zur Integration geleistet werden.

Peter Slama skizzierte an einem Beispiel, wie wichtig Sportangebote sind, insbesondere für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte. Laut Studien können 40 Prozent der Kinder mit Zuwanderungsgeschichte nicht schwimmen. Hier sollten Sportvereine mehr tun. Allerdings müssten dann auch ausreichend Schwimmbäder vorhanden und die Schwimmzeiten attraktiv genug sein.

In der folgenden Diskussion konnte ich von Vertreterinnen und Vertretern der Sportvereine viel darüber erfahren, mit welchen Schwierigkeiten sie in der Praxis zu kämpfen haben. So sprachen sich viele Vereine für Förderprojekte aus, sie merkten jedoch an, dass die damit einhergehende Bürokratie für viele abschreckend ist. Es werde außerdem immer schwieriger, jüngere Menschen für das aktive Engagement im Vereinen zu begeistern. Eine Vereinsvertreterin berichtete über die Anstrengungen ihres Sportvereins, mit Hilfe eines eigenen Personalentwicklungskonzeptes insbesondere auch Mitgliedern mit Migrationshintergrund Perspektiven aufzuzeigen und vor allem niedrigschwellige Angebote zu unterbreiten.