„Helfer brauchen Hilfe“ – Anschubfinanzierung für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe der Wohlfahrtsverbände
In Deutschland gibt es unzählige ehrenamtliche Initiativen, die den Flüchtlingen das Ankommen in Deutschland erleichtern und einen ersten Kontakt zur Gesellschaft herstellen. Dieses Engagement von freiwilligen Unterstützern trägt nicht nur entscheidend zu einer gelingenden Flüchtlingsaufnahme und Integration von Asylsuchenden bei, es stärkt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ehrenamtliche Initiativen und Engagierte bedürfen aber dringend hauptamtlicher Begleitung und Unterstützung. Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen stoßen Freiwillige zunehmend an ihre Grenzen. Viele Ehrenamtliche engagieren sich erstmals in ihrem Leben, es fehlt ihnen zudem an einer Einarbeitung in ihre Tätigkeit.
Deshalb habe ich in meiner Funktion als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Staatsministerin im Bundeskanzleramt eine Anschubfinanzierung in Höhe von 3,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit zu unterstützen. Mit den Mitteln werden in diesem und im nächsten Jahr Ehrenamtliche von den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege qualifiziert und Flüchtlingsprojekte vor Ort gefördert. Ehrenamt braucht Hauptamt. Auch Helfer brauchen Hilfe. Wir müssen aufpassen, dass wir die vielen Freiwilligen nicht überfordern. Deshalb freue ich mich, dass wir mit der Anschubfinanzierung dafür sorgen, dass Ehrenamtliche geschult werden und eine hauptamtliche Begleitung durch die Wohlfahrtsverbände sichergestellt wird.
Zum Auftakt der Förderung habe ich heute das Projekt „Kulturbuddys“ der young caritas Berlin besucht, in dem sich junge Ehrenamtliche zwischen 16 und 27 Jahren für junge Flüchtlinge engagieren, um ihnen kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Sie besuchen gemeinsam Kulturveranstaltungen, gehen ins Museum oder entdecken zusammen die Stadt.
Nachdem die jungen Menschen bei uns angekommen sind, ist es wichtig, dass sie nicht isoliert bleiben, sondern unser Land kennen lernen – auch kulturell. Das hilft beiden Seiten, Verständnis füreinander zu bekommen und ist die Grundlage für gelingende Integration.