Familienmonitor 2010 – Zeit für Taten
Diese Woche wurde er von Familienministerin Schröder (CDU) vorgestellt, der Monitor Familienleben 2010 (hier einsehen). Erstellt wurde der Monitor vom Institut für Demoskopie Allensbach. Viel Neues gab es nicht: Das Thema der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie von Pflege und Beruf bewegt nach wie vor Frauen und Männer (wenn auch in unterschiedlichem Maße). Ebenso wenig konnte überraschen, dass die Ministerin wieder nur Ankündigungen und halbgare Initiativen verlauten ließ, aber Lösungen für die Familien in unserem Land weiter fehlen.
Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann nur gelingen, wenn die Kinderbetreuung schnell und verlässlich ausgebaut wird. Die von vielen Familien gewünschte Ganztagsbetreuung ist bei der Familienministerin aber leider kein Thema.
Ankündigung „flexible Arbeitszeiten“: Ja, das ist wichtig. Aber Ministerin Schröder will dieses Vorhaben „gemeinsam mit der Wirtschaft“ starten. Eine Lösung wird sie nicht bringen, dies lehrt die langjährige Erfahrung aus bisherigen Vereinbarungen und Initiativen.
Ankündigung „Mehr Zeit für die Familie durch Teilzeitarbeit“: Das wäre wünschenswert, aber nur, wenn nicht nur Frauen in die Teilzeit gehen und es eine “Große Teilzeit” (das heißt eine vollzeitnahe Teilzeitarbeit von mind. 30 Wochenarbeitsstunden) gibt. Diese große Teilzeit würde langfristig dazu führen, dass teilzeitarbeitende Frauen nicht weiter die Verliererinnen auf dem Arbeitsmarkt und in der eigenen Existenzsicherung sein werden. Für die Teilzeitarbeit braucht es auch den gesetzlichen Mindestlohn, damit die Entscheidung für Teilzeitarbeit kalkulierbar wird.
Familienpolitik bedarf sinnvoller Taten und nicht unsinniger Ankündigungen.