Die Frauenquote kommt!

Die Frauenquote kommt!

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und Bundesjustizminister Heiko Maas haben heute die Weichen für eine gesetzliche Frauenquote gestellt. Ab 2016 sollen in börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen 30 Prozent der Plätze in Aufsichtsräten durch Frauen besetzt werden. Werden Positionen nicht entsprechend der gesetzlichen Vorgabe vergeben, würden sie in Zukunft frei bleiben.
Zudem sollen sich Firmen, die entweder börsennotiert oder mitbestimmungspflichtig sind, bereits ab 2015 verbindliche Ziele setzen müssen, um den Anteil an Frauen in ihren Führungsgremien zu erhöhen. Für die etwa 3.500 betroffenen Unternehmen gilt, dass sie hinter ihren jetzigen Stand nicht zurückfallen und ihre Fortschritte regelmäßig präsentieren müssen. Als dritte Säule des Gesetzesvorhaben nannten die Minister die Unternehmen mit Bundesbeteiligung und den öffentlichen Dienst. Auch hier soll es in der Folge deutlich mehr Frauen in Spitzenpositionen geben.

Bisher gab es immer nur freiwillige Vereinbarungen und Bekenntnisse der Unternehmen. Diese hätten bisher aber nichts gebracht, sagte Manuela Schwesig bei der Vorstellung der Leitlinien zur Umsetzung einer solchen gesetzlichen Vorgabe. Den Angaben der Ministerien zufolge lag der Frauenanteil im Vorstand der 200 größten deutschen Unternehmen 2013 lediglich bei 4,4 Prozent. In Aufsichtsräten lag der Anteil bei rund 16 Prozent.

Ich freue mich sehr, dass mit den Leitlinien für gesetzliche Regelungen zugunsten von Frauen in Führungspositionen, ein großer Durchbruch in Richtung Gleichstellung gelungen ist. Es ist wichtig, dass in Zukunft nur noch die Qualifikation und nicht mehr das Geschlecht über den beruflichen Erfolg entscheiden. Gleichzeitig werden die Maßnahmen auch dafür sorgen, dass Hindernisse in der Unternehmenskultur beseitigt werden, die bislang auch Frauen auf unteren Hierarchieebenen den beruflichen Aufstieg erschwerten. Insgesamt wird das Gesetzesvorhaben unser Land ein deutliches Stück gerechter machen. Dafür haben wir lange gekämpft.