Bericht vom Politikfrühstück: „Für die Mobilität von morgen: Mehr U- und S-Bahnen für den Bezirk Wandsbek“
Mobilität nimmt in unserer Gesellschaft stetig an Bedeutung zu. Unser Ziel muss es sein, eine gute Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen und Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Vor allem der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver gestaltet werden – durch einen weiteren Ausbau und die Optimierung der bestehenden Angebote.
In meinem Wahlkreis Wandsbek liegt der Fokus besonders auf dem weiteren Ausbau des schienengebundenen ÖPNV: Die Planungen für die neue S4 – der neuen S-Bahnlinie von Altona über Rahlstedt und Ahrensburg nach Bad Oldesloe laufen auf Hochtouren. 2020 sollen die Bauarbeiten beginnen. Darüber hinaus kommt der Hamburger U-Bahnnetz-Ausbau mit großen Schritten voran: Im Februar erfolgte der erste Spatenstich für den Ausbau der neuen U-Bahnhaltestelle Oldenfelde. Ab 2021 soll dann auch der Bau der U-Bahnlinie 5, die Bramfeld und Steilshoop mit den Arenen und dem Osdorfer Born verbinden soll, beginnen.
Ein Grund für mich erneut zu einem Politikfrühstück in meinem Wahlkreisbüro in Wandsbek einzuladen, um mit dem Verkehrsexperten der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Parlamentarischem Fraktionsgeschäftsführer Ole Thorben Buschhüter und interessierten Bürgerinnen und Bürgern über die Zukunftsprojekte zu diskutieren.
Nachdem sich die knapp 40 Gäste mit Kaffee und Brötchen (davon hatten wir reichlich) versorgt hatten, berichtete Ole Thorben Buschhüter über die großen Projekte im Ausbau des ÖPNV. In meinem Wahlkreis sind das vor allem folgende:
- Die neue S-Bahn-Linie S4. Die Strecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe ist eine der am meisten befahrenen Pendlerstrecken rund um die Hansestadt. Der Ausbau ist notwendig, da die Fahrgastzahlen auf dieser Strecke stetig steigen, die Auslastung der Züge am Limit angelangt ist, der Mischbetrieb von Regional-, Fern- und Güterverkehr zu vielen Verspätungen und Zugausfällen führt und viele Ziele in Hamburg nur durch Umsteigen am Hauptbahnhof erreichbar sind. Zudem ist der Hamburger Hauptbahnhof im Fernbahnbereich hinsichtlich Zug- und Reisendenzahlen völlig überlastet.Im Moment befindet sich das Projekt in der Planfeststellungsphase. „Diese Planungsvorläufe sind immens, aber richtig. Wie wichtig eine präzise Planung ist, habe ich als Vorsitzender des Elphi-Untersuchungsauschusses gesehen. Die Investitionsbeiträge sind sehr hoch, das sind Steuergelder“, betonte der Bürgerschaftsabgeordnete Buschhüter. Dass der S4-Ausbau nicht nur Zustimmung findet, zeigte die anschließende Diskussion. Auch wenn die Stadt in der Vergangenheit in Voraussicht Grundstücke entlang der Trasse aufgekauft hat, die nun in öffentlicher Hand seien, sei das nicht überall der Fall. „Da müssen wir auch an private Grundstücke heran“, so Buschhüter. Der Planfeststellungsbeschluss, der am Ende der Planungen kommt, sei nicht nur Genehmigung für den Bau, sondern auch „Enteignungsgrundlage“. Buschhüter: „Hier müssen wir zwischen privaten und öffentlichen Interessen gut abwägen und unsere Entscheidung natürlich gut begründen“. Auch weitere Auflagen, wie Naturschutz und Lärmschutz seien hier zu berücksichtigen. Der Baubeginn für die S4 ist frühestens für 2020 vorgesehen, die Inbetriebnahme nicht vor 2027.
- Mit dem Ausbau der U-Bahn-Linie U5 entsteht eine neue Verkehrsader in den dicht besiedelten Stadtteilen im Osten, die diese an die Innenstadt anbindet. Auch die zentrale Buslinien, deren Kapazitäten bereits heute nahezu ausgeschöpft sind, sollen damit entlastet werden. Auf einer Strecke von 5,8 Kilometern erhalten auch die Stadtteile Bramfeld und Steilshoop in meinem Wahlkreis eine Haltestelle. Auf diese Anbindung warten viele Bürgerinnen und Bürger schon sehr lange. „Eine Besonderheit der U5 ist, dass sie autonom fahren wird. Das heißt, dass sie vollautomatisch gesteuert wird und somit ohne Fahrer fährt. Diese Technik ist in Hamburg bisher noch nicht zu Einsatz gekommen“, sagte Ole Buschhüter. Die Planungen für die U5 sollen 2019 abgeschlossen sein.
Von beiden Projekten, dem S4-Ausbau sowie dem Neubau der U5, sei die Stadt Hamburg sehr überzeugt und betreibe die Planungen auf eigene Kosten voran. Zugleich verhandle sie mit dem Bund über eine Beteiligung an den Kosten.
Mit einem Finanzminister aus Hamburg, der im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die meist der CDU/CSU angehörten und eher den Süden Deutschlands im Fokus hatten, bin ich zuversichtlich, dass Olaf Scholz nun auch den Norden des Landes ein Stückweit mehr im Blick haben wird.