Auf Integrationstour durchs Land – Saarbrücken und Würzburg
In meiner Funktion als Integrationsbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion besuchte ich letzte Woche gleich zwei deutsche Städte, um mir vor Ort ein Bild von der Lage regionaler Integrationspolitik zu machen. In Saarbrücken und Würzburg traf ich auf eine Vielzahl äußerst engagierter KollegInnen und MultiplikatorInnen, besuchte Projekte und führte anregende Diskussionen mit den Beteiligten vor Ort. Von dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die inspirierenden Eindrücke und Gespräche!
Am Dienstag war ich auf Einladung meiner Fraktionskollegin Elke Ferner in Saarbrücken. Wir besuchten zunächst das Interkulturelle Kompetenzzentrum der Arbeitskammer des Saarlandes und die Organisation BARIS. Die in Wehrden ansässige Einrichtung bietet ihren wöchentlich rund 250 Besuchern ein breitgefächertes Freizeit- und Bildungsprogramm, sowie die Möglichkeit schulbezogene Hilfen und Sozialberatung in Anspruch zu nehmen. Wie Arbeitskammer-Mitarbeiterin und Baris-Vorstandsmitglied Hanne Kraus in ihrem Vortrag über das Angebot des Kompetenzzentrums weiter erklärte, werden überdies Moscheebesuche für Schulklassen sowie Informationsveranstaltungen für Multiplikatoren zum Thema Fremdenfeindlichkeit und Migration angeboten.
Im Anschluss besuchten Elke Ferner und ich den Ramesch-Verein, ein Forum für Interkulturelle Begegnungen. In anregender Runde diskutierten wir mit Vertretern des DACJ, einem Saarbrücker deutsch-ausländischen Jugendclub, Mitarbeitern des Ramesch-Vereins, sowie Mitgliedern des saarländischen Integrationsbeirates über wichtige Themen wie die Förderung der Mehrsprachigkeit, Zuständigkeitswirrwarr zwischen Bund und Ländern und anonymisierte Bewerbungsverfahren. Fazit des Abends einmal mehr: Sprachkompetenz ist Schlüssel zur Integration!
Weiter ging es am Donnerstag mit meinem Besuch im fränkischen Würzburg. Dort stand zunächst eine Tour durch verschiedene Würzburger Viertel mit hohem Migrantenanteil auf dem Programm. Nach meiner Ankunft am Hauptbahnhof ging es mit der Straßenbahn zum Stadtteil Heuchelhof, einer Gegend, in der vor allem viele Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion wohnen. Hier besuchte ich zusammen mit VertreterInnen der Würzburger SPD eine Trabantensiedlung. Mitarbeiter des dortigen Quartiersmanagement aus dem Projekt „Soziale Stadt“ (welches massiv von der Bundesregierung gekürzt wird) und der Sozialreferent der Stadt Würzburg informierten über die integrationspolitische Situation in Würzburg und im Stadtteil Heuchelhof.
Abends war ich dann als Referentin bei der Diskussionsveranstaltung der SPD Würzburg zum Thema „Integration – Aufgabe für eine solidarische Gesellschaft“ gefragt. Nach einer Begrüßung durch Prof. Eberhard Grötsch, den Vorsitzenden der SPD Würzburg, stellte ich die Grundideen sozialdemokratischer Integrationspolitik vor (hier exemplarisch nachzulesen im Integrationskonzept der SPD-Bundestagsfraktion). Es folgte eine spannende und stets sachliche Diskussion.
Ich möchte mich bei meinen Würzburger Kollegen und bei meinen saarländischen Gastgebern ganz herzlich für die freundliche Aufnahme bedanken! Sowohl für meine Arbeit als Integrationsbeauftragte der SPD als auch für meine Funktion als Bundestagsabgeordnete ist es extrem wichtig, direkte Einblicke vor Ort zu bekommen und Gespräche mit allen Beteiligten der Integrationspolitik in Deutschland zu führen. Das mag wie eine vielbemühte Phrase klingen, stimmt aber trotzdem! Beide Besuche haben mir wichtige Eindrücke über den Stand regionaler Integrationsprojekte, über ihre Perspektiven, ihre Fortschritte und ihre Problemstellen ermöglicht und erlauben es mir, meine Arbeit in Berlin praxisnah auszurichten.
Meine „Tour“ durch Deutschland wird weitergehen: Osnabrück, Dortmund, Biberach – integrationspolitische Besuche und Diskussionsveranstaltungen werden auch das 2. Halbjahr 2011 meinen Terminkalender füllen. Ich freue mich darauf!