Bundesregierung versagt bei Engagementförderung älterer Menschen
Insgesamt 5.069 Menschen haben am Programm “Freiwilligendienste aller Generationen” in ganz Deutschland teilgenommen – eine bedauerlich geringe Anzahl! Die Bundesregierung ist sich dennoch nicht zu schade, dies als Erfolg zu verkünden. Die Freiwilligendienste aller Generationen sind ein auf zwei Jahre angelegtes Modellprojekt, das Ende des Jahres ausläuft. Wir in der SPD-Bundestagsfraktion kritisieren, dass um die älteren Menschen nicht zielgerichtet und ansprechend geworben wird. Dabei wollen ältere Menschen ihr Engagement in unsere Gesellschaft einbringen, und würden von der Unterstützung des Programms profitieren. Der Plan der Bundesregierung, die Organisation der Freiwilligendienste aller Generationen den Mehrgenerationenhäusern zu überlassen, deren weitere Existenz größtenteils unsicher ist, geht nicht auf. Zudem sind bisher nur knapp ein Fünftel der Träger der Freiwilligendienste aller Generationen mit Mehrgenerationenhäusern vernetzt.
Bundesministerin Schröder (CDU) setzt sich mit ihren Themen pressewirksam in Szene, um Sie im nächsten Moment links liegen zu lassen. Sowohl Seniorenpolitik als auch freiwilliges Engagement sollten ihre großen Profilierungsthemen werden. Da stellt sich die Frage, warum ausgerechnet die Freiwilligendienste aller Generationen so stiefmütterlich behandelt werden.
Viele Projekte fürchten um ihre Existenz und müssen damit rechnen, dass ihnen Infrastruktur und Bundeszuschüsse gestrichen werden. Der Hinweis des Ministeriums, dass finanzschwachen Kommunen die Befristung der Modellprogramme bewusst sei und daher eine Bewerbung auch gut überlegt sein sollte, ist ein Hohn. Der Bundesregierung ist es offensichtlich gleichgültig, ob eine gute Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement Älterer vorhanden ist oder nicht – sei es im städtischen oder ländlichen Raum, Nord und Süd, Ost und West. Diese desinteressierte Haltung des Familienministeriums ist erschreckend. Wir fordern, dass der Freiwilligendienst aller Generationen deutlich stärker gefördert wird und sind überzeugt, dass sehr viel mehr ältere Menschen Interesse an einem geregelten bürgerschaftlichen Engagement haben.