Zu Gast bei der bundesweiten Bibliothekswoche in Hamburg
Vom 24. – 31. Oktober fand die diesjährige bundesweite Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ statt. Seit 2008 gibt es die vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) koordinierte Aktionswoche, um die vielfältigen Angebote von Bibliotheken besser im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. Die Woche endete am 31. Oktober 2010 mit einer zentralen Abschlussveranstaltung in der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg, zu der auch ich als Podiumsreferentin eingeladen war.
In den gerade fertig gestellten Räumen in der 3. Ebene der Hamburger Zentralbibliothek zog die Direktorin der Bücherhallen Hamburg, Hella Schwemer-Martienßen und Monika Ziller, Vorstandsvorsitzende des dbv zunächst eine Bilanz der Aktionswoche.
In der sich anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte ich mit Thomas Fuchs (Direktor der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein), Christian Lenz (Schulleiter am Kurt-Körber-Gymnasium), Dr. Jan-Hinrik Schmidt (Wiss. Referent am Hans-Bredow-Institut) und weiteren Podiumsgästen über das Thema “Netz ohne doppelten Boden? Chancen und Risiken des Internets für Kinder und Jugendliche”.
Ich hob in meinen Diskussionsbeiträgen hervor, wie wichtig es ist, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, welche persönlichen Daten geschützt werden sollten und sie auf die Risiken hinzuweisen. Die Rufe nach mehr Medienkompetenz bzw. mehr Medienbildung werden in Presse und Gesellschaft immer dann laut, wenn es um die Preisgabe von persönlichen Daten in Sozialen Netzwerken, um Fälle von Cyber-Mobbing oder um Abo- bzw. Abzockerfallen im Internet geht. Eine kompetente Medienerziehung durch Eltern und Schulen, mit dem Ziel, die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen auszubilden und zu stärken, bietet den besten Schutz vor den Risiken im Internet. Klar ist für mich aber auch, dass Medienkompetenz nicht nur das Ausweichen von Gefahren, sondern auch eine Chance ist, das Internet mit all seinen Möglichkeiten zu nutzen und daran zu partizipieren.
Am Ende der Diskussion kam noch einmal Protestsstimmung auf, als eine Gruppe von Bibliotheks-Mitarbeitern sich gegen die Kürzungen bei der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen aussprach. Sehr kreativ: Ein als Martin Luther verkleideter Schauspieler schlug zwar nicht 95 Thesen in lateinischer Sprache an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg, aber stattdessen klebte er mit Tesafilm seine Botschaft “An Bücherhallen darf nicht gesparet werden!” unter lautem Beifall an eine Säule im Raum.
Es war mir eine Freude, die bundesweite Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ zu unterstützen, und ich kann Ihnen nur raten, im nächsten Jahr auch an einer der Veranstaltungen der Aktionswoche teilzunehmen – und natürlich fleißig das Angebot der Bücherhallen in unserem Land zu nutzen!