Für 1 Jahr in die USA – Bericht meines Stipendiaten
Für ein Jahr als Austauschschüler in die USA! Diese Chance vom Parlamentarischen Patenschafts Programm (PPP) des Deutschen Bundestages nutzte Karl Richter aus Hamburg-Wandsbek. Ich hatte Karl als Stipendiat aus einer Reihe von Bewerbungen aussuchen dürfen. Nach seinem ersten Bericht nach 1 Monat USA (hier noch einmal nachlesen!) hat Karl mir nunmehr seinen zweiten Bericht geschickt. Ich freue mich riesig, dass das Parlamentarische Austauschprogramm ihm so viel Freude bereitet und neue Erfahrungen bringt.
Haben Sie auch Interesse an 1 Jahr USA oder kennen Sie SchülerInnen in Ihrem Bekanntenkreis, die sich dafür interessieren könnten? Dann sehen Sie sich hier alle Infos zum Programm an!
Hier erst einmal Karls Bericht Nr. 2 vom 11. November 2010
von Karl Richter
„Hallo!“ nach einem weiteren Monat in den USA. Nachdem ich einen wunderschönen Indian Summer hier erlebt habe, gab es vor einer Woche den ersten Schnee! So langsam wird es hier ziemlich kalt (für mich zumindest) – für die Amerikaner ist das noch ein ganz normaler Herbst. Die Golfsaison ist leider schon seit etwas über einen Monat vorbei, aber bis vor kurzem habe ich die Kinder aus den Klassen eins bis sechs in Fußball trainiert, das hat sehr viel Spaß gemacht.
Mittlerweile habe ich mich schon sehr gut eingelebt, ich kenne alle Schüler in der High School, das ist der Vorteil einer kleinen Schule, ich habe Freunde und sogar eine Freundin, sie heißt Sadie. Die Schule läuft auch immer noch sehr gut. Ich bin als Schulsprecher in den Student Council gewählt worden. Mit meinem Environmental Science Kurs arbeiten wir jetzt an dem Projekt, ein Windkraftwerk für die Schule aufzustellen, um deren Stromkosten zu senken. Außerdem arbeiten wir an einem „Nature Trail“ für die Schule, in dem wir zum Beispiel Schilder über die verschiedenen Bäume aufstellen. Das erste Vierteljahr ist gerade vorbei und meine Noten sind zum Glück sehr gut.
Vor ein paar Wochen war ich bei einem weiteren Autorennen hier in Jackman, das war spannend, aber der Boden war sehr staubig deshalb konnte man das Rennen nur von weiter weg ansehen. Außerdem war natürlich auch hier Halloween! Die Schule hat einen großen Halloween-Abend veranstaltet, bei dem die High School Spiele für die jüngeren Kinder veranstaltet hat, um Geld für Prom (den Ball am Ende des Schuljahres) zu sammeln. Ich habe dabei mitgeholfen und mich verkleidet.
Letztes Wochenende bin ich mit der Familie meiner Freundin und ihrer Austauschschülerin, Fah, nach Waterville gefahren. Eigentlich wollten wir nach Kanada, aber da Fah aus Thailand ist, hätte sie vorher ein Visum beantragen müssen. Ich habe Glück, denn wer aus Deutschland kommt darf ohne Visum einreisen. Aber in Waterville war es auch schön.
Montag und Dienstag haben wir ein College, die Maine Maritime Academy, besucht und dort auch übernachtet. Es war echt toll dort! Leider kostet die Ausbildung dort 32.000 $ im Jahr, also 128.000 $ für 4 Jahre, und ist daher keine Option für mich. Schade, es ist eine Ausbildung extra für Schifffahrt. Über solche Berufe habe ich eigentlich noch nie nachgedacht, aber das klang echt interessant.
Gestern hatten wir dann eine „Assembly“ in der Schule, bei der unter anderem den Veteranen aus dem Ort gedankt wurde. Außerdem haben wir die USA mit der Nationalhymne, Pledge of Allegiance und den Flaggen der USA und Maine gefeiert. Das war sehr interessant für mich, da ich so eine patriotische Zeremonie aus Deutschland überhaupt nicht kenne. Am Nachmittag bin ich in einem Wasserflugzeug geflogen, das war echt super, ich konnte so viel bekanntes sehen: die Schule, den Park, mein Zuhause. Erst einmal beste Grüße aus den USA nach Hamburg und in den Bundestag. Bis Bald!