Zu Besuch bei der Deutschen BKK

Zu Besuch bei der Deutschen BKK

Die Niederlassungsleiterin Nurcan Dogru (li. im Bild) und Ihre Mitarbeiterin Claudia Stehn (re.) berichteten mir von der Arbeit der Deutschen BKK. Foto: Deutsche BKK

Die sitzungsfreie Zeit, sprich die “Sommerpause” des Deutschen Bundestages, nutze ich in meinem Wahlkreis Hamburg-Wandsbek gerne auch dafür, im Stadtteil ansässige Unternehmen, Vereine und Organisationen kennenzulernen. So habe ich nun auch der Deutschen BKK einen Besuch abgestattet, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu meinem Wahlkreisbüro eine Filiale hat.

Eingeladen hatte mich die Leiterin der Deutschen BKK Hamburg-Kiel, Nurcan Dogru, die mir als Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend mit  Schwerpunkt Jugendschutz über ein sehr aktuelles gesellschaftliches Problem aus Sicht einer Krankenkasse berichten wollte. Es handelt sich dabei um Jugendalkoholismus und dessen Bekämpfung durch intensive Aufklärung und Präventionsmaßnahmen. Aktuelle Untersuchungen belegen zwar, dass der kontinuierliche Alkoholkonsum unter Jugendlichen nicht mehr zunimmt bzw. tendenziell sogar leicht rückläufig ist. Allerdings auf recht hohem Niveau. Zudem bleibt festzustellen, dass die Zahl der Krankenhauseinlieferungen nach massivem Alkoholkonsum leider konstant hoch bleibt. So gab es im Jahr 2000 „nur“ 9.500 Einlieferungen, die Zahl erhöhte sich über die Jahre aber auf nun rund 25.000. Auch Nurcan Dogru, die die Wandsbeker Filiale in der Königsreihe leitet, erzählte mir, dass das „Komasaufen“ immer noch ein großes Problem sei – und zwar, weil dieses „Komasaufen“ immer früher anfängt – viele der eingelieferten Jungen und Mädchen sind dabei unter 15 Jahren. „Heute greifen nicht nur Jungen, sondern auch viele Mädchen zu hartem Alkohol. Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der Mädchen, die nach dem sogenannten „Komasaufen“ in ein Krankenhaus eingeliefert werden, fast verdoppelt“, erklärt Dogru.

Ich finde es alarmierend, wenn heute 1,3 Millionen Menschen in Deutschland als alkoholabhängig gelten und weitere zwei Millionen missbräuchlich mit Alkohol umgehen.  Es ist für viele Jugendliche sicher auch nicht einfach zu widerstehen: Sie werden von der Werbung und der Dauerpräsenz von Alkohol in der Öffentlichkeit allzu leicht zum Alkoholkonsum verleitet. Alkohol ist ein stetiger Begleiter in unser Gesellschaft. Vielleicht sollten wir alle zunächst unser eigenes Trinkverhalten hinterfragen: Gehen wir zu lasch mit Alkohol um? Meistens fängt es ja zu Hause mit dem berühmten ersten Gläschen an – im Beisein der Eltern.

Ich möchte gerne mehr Aufklärungsarbeit leisten. Deshalb haben die Deutsche BKK und ich vereinbart in naher Zukunft einen gemeinsamen Präventionstag für Jugendliche zu veranstalten. Die Deutsche BKK Hamburg-Kiel wird hierfür u.a. einen Hindernissparcours zur Verfügung stellen, der mit sogenannten „Rauschbrillen“ durchlaufen werden muss, um im nüchternen  Zustand erleben zu können, wie Alkohol die Wahrnehmung einschränkt.